Anwalt und Weblog

Anwalt MannheimAuf dieser Seite werden wir Ihnen aktuelle Entscheidungen der Gerichte und Rechtsfälle aus den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Mietrecht und Allgemeines Zivilrecht vorstellen. Bitte beachten Sie unsere Haftungshinweise.                   <   >


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Donnerstag, 03. Januar 2008

Mietkaution und Insolvenz

 

Urteil des Bundesgerichtshofes vom 20.12.2007, Akz: IX ZR 132/06:
Der BGH hatte in diesem Urteil die Frage zu entscheiden, ob ein Mieter eine Kaution herausverlangen kann, wenn der Vermieter insolvent ist und die Kaution nicht getrennt von seinem Vermögen angelegt hat. § 551 Abs. 3 Satz 3 BGB schreibt vor, dass der Vermieter eine Kaution von seinem sonstigen Vermögen getrennt anzulegen hat. Verstößt der Vermieter gegen diese Bestimmung, dann ist der dem Mieter zustehende Auszahlungsanspruch nur eine einfache Insolvenzforderung. Das Herausgabeverlangen der Klägerin ist daher gescheitert. Das Amts- und das Landgericht haben die Klage der Mieterin abgewiesen. Der BGH hat diese Entscheidungen der Vorinstanzen bestätigt. Allerdings kann der Mieter die Einhaltung dieser Verpflichtung - die Kaution gesondert anzulegen - durchzusetzen. Er kann vom Vermieter den Nachweis verlangen, dass die Kaution auf einem Treuhandkonto angelegt wurde. Wenn der Vermieter diesen Nachweis nicht erbringt und der gesetzlichen Anlageverpflichtung nicht nachkommt, kann der Mieter die geschuldete Mietzahlung bis zur Höhe des Kautionsbetrages zurückhalten - **** Zur gesetzlichen Verpflichtung des Vermieters gehört auch das Anlegen der Kaution zu einem üblichen Zinssatz.

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Abgelegt unter: Mietrecht

Donnerstag, 03. Januar 2008

Abfindungsangebot nach § 1a KSchG

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 13. Dezember 2007, Akz:2 AZR 971/06:
Sachverhalt: Die Klägerin war seit 1999 im Unternehmen tätig. Nach Beendigung der Elternzeit unterbreitete man ihr ein Abfindungsangebot. Die Parteien verhandelten zunächst ergebnislos über die Beendigungsvereinbarung und im März 2005 wurde dann die Kündigung - mit einem Abfindungsangebot nach § 1a KSchG - ausgesprochen. Die Klägerin reichte hiergegen Kündigungsschutzklage ein - allerdings gerichtet gegen die Rechtsvorgängerin der Beklagten. Sie hat daraufhin die Klage zurückgezogen und erneut Kündigungsschutzklage gegen die Beklagte (verbunden mit einem Antrag auf nachträgliche Klagezulassung) erhoben. Auch die zweite Klage wurde zurückgenommen.
§ 1a KSchG: der Arbeitnehmer hat Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, wenn der Arbeitgeber wegen dringender betrieblicher Erfordernisse kündigt und der Arbeitnehmer gegen die Kündigung nicht innerhalb von drei Wochen Klage einreicht. Ein solcher Anspruch besteht jedoch nur dann, wenn der Arbeitgeber im Kündigungsschreiben auf diese Anspruchsvoraussetzungen hinweist. Diese Vorschrift soll gerichtliche Auseinandersetzungen über die Wirksamkeit von Kündigungen möglichst vermeiden und die außergerichtliche Erledigung des Rechtstreites fördern. Wird jedoch trotzdem Kündigungsschutzklage eingereicht, so schließt diese Klage ebenso wie ein Antrag auf nachträgliche Klagezulassung einen solchen Abfindungsanspruch nach § 1a KSchG endgültig aus (auch wenn der Arbeitnehmer seine Klage oder seinen Antrag auf nachträgliche Klagezulassung wieder zurücknimmt).

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Ein gutes neues Jahr 2008

Wir wünschen allen Besuchern unserer Webseite einen guten Start in das Jahr 2008. Auch im kommenden Jahr werden wir wieder regelmäßig wichtige Urteile aus den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Versicherungsrecht, Mietrecht, Verkehrs(unfall)recht vorstellen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch !

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Bedarfsgemeinschaft und Kontovollmacht

Beschluss des Hessischen Landessozialgericht vom 19.12.2007, Akz: L 7 AS 282/07 ER
Ein gemeinsames Konto ist kein zwingender Beleg dafür, dass eine Bedarfsgemeinschaft vorliegt.
Zum Sachverhalt: In diesem Fall hatte der Kläger seiner Vermieterin eine Kontovollmacht erteilt, weil er der Frau vertraute. Die Vermieterin sollte das Geld für Ihn verwalten, um ihn so vor Schulden zu schützen. Die Behörde sah darin jedoch klare Anhaltspunkt für eine Bedarfsgemeinschaft und lehnte die Zahlung von Sozialleistungen ab. Das LSG in Darmstadt gab dem Kläger Recht. Ein gemeinsames Konto könne nicht ausreichen, um eine Bedarfsgemeinschaft zu deklarieren. Der Kläger und die Vermieterin leben nicht zusammen in einer Wohnung und es gibt auch sonst keine Anhaltspunkte für eine Bedarfsgemeinschaft. Die Arbeitsagentur muss das Arbeitslosengeld II nun nachzahlen.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Führerscheintourismus

Beschluss des Verwaltungsgerichtes Berlin vom 12.11.2007, Aktenzeichen: VG 11 A 707.07:
Die in Tschechien erworbene Fahrerlaubnis berechtigt den Inhaber nicht immer, hiervon in Deutschland Gebrauch zu machen. Die Antragstellerin hatte im Ausland eine Fahrerlaubnis der Klasse B erworben. Wegen alkoholbedingter Straftaten im Straßenverkehr war ihr vom Gericht zuvor die Fahrerlaubnis entzogen worden. Trotz der tschechischen Fahrerlaubnis habe die Behörde den Eignungsnachweis verlangen dürfen, weil diese missbräuchlich erlangt worden sei. Die Gesamtumstände des Falles lassen den Schluss zu, dass die Fahrerlaubnis im EU-Ausland erworben worden ist, um die nationalen Bestimmungen für die Wiedererteilung zu umgehen.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Sanktion und Fristen

Urteil des Sozialgerichtes Hamburg vom 09.11.2007, Akz: S 62 AS 1701/06: Schöne Entscheidung aus dem Sozialrecht: Nach Ablauf von drei Monaten nach Bekanntwerden des Sanktionssachverhalts ist der Erlass eines Sanktionsbescheides grundsätzlich rechtswidrig (Ungeschriebene Voraussetzung der Rechtmäßigkeit einer Sanktion) - *** Sehr häufig bei Sachverhalten im Zusammenhang mit der Absenkung des Arbeitslosengeldes II anzutreffen.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Abmahnung und Kündigung

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 13. Dezember 2007, Akz: 6 AZR 145/07:
1. Ein Arbeitgeber, der den Mitarbeiter wegen einer Pflichtverletzung abmahnt, verzichtet damit zugleich auf sein Recht zur Kündigung wegen dieses abgemahnten Pflichtverstoßes. Wenn der Arbeitgeber in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit der Abmahnung kündigt, so spricht dies dafür, dass die Kündigung gerade wegen der abgemahnten Pflichtverletzung erfolgt. Den Arbeitgeber trifft dann die Darlegungslast, dass ihn andere Gründe zur Kündigung des Arbeitnehmers bewogen haben.
2. Ein Angestellter des Arbeitgebers, der auf einem Briefbogen mit dem Briefkopf des Arbeitgebers eine Kündigung ausspricht, handelt i.d.R. als Vertreter des Arbeitgebers und nicht als dessen Bote (Gilt auch, wenn der Zusatz i.A. vor der Unterschrift steht).

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Bonus und Schadensersatz

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 12. Dezember 2007, Akz: 10 AZR 97/07:
Ein Arbeitnehmer hat Anspruch auf Schadensersatz gegen den Arbeitgeber, wenn
1. der Arbeitnehmer nach dem Arbeitsvertrag Anspruch auf einen Bonus hat, wenn er die von den Arbeitsvertragsparteien gemeinsam für jedes Geschäftsjahr gesondert festzulegenden Ziele erreicht und
2. wenn eine solche Zielvereinbarung aus Gründen, die der Arbeitgeber zu vertreten hat, nicht getroffen wird.
Nach Ablauf des Geschäftsjahres (für das die Bonuszahlung zugesagt war) ist die Vereinbarung von Zielen nicht mehr zulässig. Die vereinbarte Bonuszahlung ist Grundlage für die Ermittlung des dem Arbeitnehmer zu ersetzenden Schadens.

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Mittwoch, 26. Dezember 2007

Hartz IV und Verfassungswidrigkeit

Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 20.12.2007, Akz: 2 BvR 2433/04, 2 BvR 2434/04:
Die Zusammenlegung der Aufgaben von Kommunen und Bundesagentur für Arbeit in gemeinsamen Arbeitsgemeinschaften war verfassungswidrig. Das BVerfG gab damit den klagenden Landkreisen recht, die sich über die hohe finanzielle Belastung beschwert hatten. Die Betreuung der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II muss nun reorganisiert werden. Die Bundesregierung hat dafür 3 Jahre Zeit.

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Mittwoch, 26. Dezember 2007

ALG II und Existenzgründerzuschuss

Urteil des Bundessozialgerichtes 06.12.2007, Akz: B 14/7b AS 16/06 R: Der Grundsicherungsträger (Jobcenter, ArGE) kann bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes II eines klagenden Ehepaares einen Existenzgründungszuschuss (der Bundesagentur für Arbeit) für den Ehemann als Einkommen berücksichtigen.

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