Anwalt und Weblog

Anwalt MannheimAuf dieser Seite werden wir Ihnen aktuelle Entscheidungen der Gerichte und Rechtsfälle aus den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Mietrecht und Allgemeines Zivilrecht vorstellen. Bitte beachten Sie unsere Haftungshinweise.                   <   >


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Montag, 27. August 2007

Kündigung ohne Abmahnung

Urteil des Landesarbeitsgerichtes Hessen, Akz: 16 Sa 1865/06:
Benutzt der Arbeitnehmer für seine private Post die Frankiermaschine seines Arbeitgebers, so riskiert er wegen einer Verletzung seiner arbeitsvertraglichen Nebenpflichten die außerordentliche, fristlose Kündigung. Auch wenn es sich dabei nur um geringe Portobeträge handelt - die Höhe des Schadens ist also irrelevant.

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Montag, 27. August 2007

Kündigung und Beleidigungen

Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil 28.2.2007, Akz: 9 Sa 908/06:
Die verbale Beleidigung eines Vorgesetzten und Kollegen rechtfertigt nicht ohne weiteres die fristlose Kündigung. Zum Sachverhalt: Der Kläger ist als Maschinenführer bei einem Bauunternehmen tätig. In einer verbalen Auseinandersetzung beleidigte er seinen Kollegen und den abwesenden Geschäftsführer mit sexuell anzüglichen Bemerkungen. Daraufhin erging die fristlose Kündigung. Nach Ansicht des Gerichtes war die verbale Entgleisung des Arbeitnehmers aber auf das gleichfalls aggressive Verhalten des Kollegen zurückzuführen. Außerdem sei der Kläger in einem Bereich tätig, in dem eine "derbe" Ausdrucksweise häufiger anzutreffen sei. Grenzüberschreitungen seien nicht unüblich. Eine fristlose Kündigung sei unverhältnismäßig.

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Montag, 20. August 2007

Arbeitsrecht und Befristung

Urteil LAG Rheinland-Pfalz, 26.04. 2007, Akz:2 Sa 793/06:
Eine weitere Entscheidungen aus dem Arbeitsrecht. Ein zeitlich begrenzter Arbeitsvertrag, der den sachlichen Grund für die Befristung nicht erkennen lässt oder eine falsche Ursache nennt, ist rechtswidrig. Bei Abschluss des befristeten Arbeitsvertrages muss die tatsächliche Ursache für Befristung angegeben werden. Eine nachträglicher Austausch der Gründe für die Befristung durch den Arbeitgeber ist unzulässig, da dies zu einer Umgehung des Kündigungsschutzgesetzes führen könnte. Die Befristung war somit ungültig und die betroffene Arbeitnehmerin konnte sich über ein unbefristeten Arbeitsverhältnis freuen.

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Montag, 20. August 2007

Jobangebot, Unzumutbarkeit und Sperrzeit

Urteil LSG Niedersachsen vom 14.06.2007, L 12 AL 127/06
Eine allgemein nach statistischen Erhebungen erhöhte Häufigkeit für Überfälle im Bereich von Spielhallen ist nicht ausreichend, um eine Unzumutbarkeit einer Beschäftigung zu begründen.
Die Ablehnung einer Tätigkeit als Spielhallenaufsicht wegen Überfallgefahr (ohne konkreten Anlass) wird zum Eintritt einer Sperrzeit von 12 Wochen unter gleichzeitiger Aufhebung der Leistungsbewilligung durch die Arbeitsagentur führen - eine andere Beurteilung ist möglich, wenn die Spielhalle nachweisbar schon Ziel eines Raubüberfalles war.

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Montag, 20. August 2007

Schadensersatz und Restschuldbefreiung

Urteil des BGH vom 21.6.2007, Akz: IX ZR 29/06
Die Schadensersatzverbindlichkeiten desjenigen, der vorsätzlich im Straßenverkehr ein Fahrzeug geführt hat, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke nicht in der Lage war, das Fahrzeug sicher zu führen, und dadurch fahrlässig Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet hat, sind von der Restschuldbefreiung nicht ausgenommen.

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Montag, 20. August 2007

Verkehrsrecht und Schadensersatz

Urteil des BGH vom 22.5.2007, Akz: VI ZR 17/06:
Ein Geisterfahrer haftet nicht für ein posttraumatisches Belastungssyndrom von Polizeibeamten. Zum Sachverhalt: Der Dienstherr verlangte von der Versicherung des Unfallverursachers (Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden PKW) Ersatz von Leistungen für zwei Polizeibeamte, die infolge eines Verkehrsunfalls ein posttraumatisches Belastungssyndrom erlitten haben.

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Montag, 20. August 2007

Mietrecht und Mietminderung

Amtsgericht München, Urteil vom 19.10.2006, Akz: 473 C 18682/06:
Schöne  Entscheidung aus dem Mietrecht: Nach Einzug in eine Münchener Wohnung hat ein Student hinter einem durchsichtigen Spiegel (sog. Venezianischer Spiegel) im Badezimmer einen weiteren Raum entdeckt, in dem Pornozeitschriften und -videos lagerten. Die Vermieterin war der Ansicht, die Mietminderung könne sich nur auf das Badezimmer beziehen. Durch das Gericht konnte nicht geklärt werden, wer das Zimmer eingerichtet hatte. Der Student jedenfalls hat eine 100 % Mietkürzung und das Recht auf eine fristlose Kündigung erstritten.

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Mittwoch, 15. August 2007

Elternzeit und Arbeitslosengeld

Urteil des Sozialgerichtes Stuttgart vom 26.04.2007, Akz: S 14 AL 5866/06
Nach einer Elternzeit droht unter Umständen ein niedrigeres Arbeitslosengeld I -
Die Klägerin war bis August 2003 als Bürokauffrau beschäftigt. Ab Geburt ihres Sohnes war sie in der Elternzeit bis zum 31.12.2005. Zeitgleich wurde das ruhende Arbeitsverhältnis mit ihrem Arbeitgeber durch Aufhebungsvertrag beendet. Danach meldete sie sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos. Diese bewilligte allerdings nur ein Arbeitslosengeld unter Zugrundelegung eines fiktiven Arbeitsentgelts in Höhe eines täglichen Bemessungsentgelts von 52,35 Euro. Dagegen klagte die Mutter vor dem Sozialgericht Stuttgart. Dieses teilte die Einschätzung der Agentur für Arbeit und wies die Klage ab. Der für die Berechnung des Arbeitslosengeldes maßgebliche Bemessungszeitraum umfasst höchstens zwei Jahre. Er endet mit dem letzten Tag des letzten Versicherungspflichtverhältnisses vor der Entstehung des Anspruchs auf Arbeitslosengeld. Da hier während der Elternzeit kein Arbeitsentgeltanspruch bestanden hat, muss das Arbeitslosengeld eben fiktiv festgesetzt werden - das Urteil sollte auf jeden Fall in der Berufungsinstanz überprüft werden.

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Mittwoch, 15. August 2007

Krankenversicherung und Krankentagegeld

Bundesgerichtshof, Urteil vom 18.07.2007, Akz: IV ZR 129/06
Urteil zu den Anforderungen einer fristlosen Kündigung durch die Krankenkasse:
Ein Versicherungsunternehmen darf eine Krankentagegeld-Versicherung bei einem Selbstständigen nur aus wichtigem Grund kündigen. Der Versicherungsnehmer muss zwar grundsätzlich wahrheitsgemäße Angaben zu seinem Gesundheitszustand machen. Wer als Selbständiger trotz Krankschreibung kleinere Arbeiten erledigt, muss aber trotzdem nicht mit der fristlosen Kündigung seiner privaten Krankenversicherung rechnen. Im konkreten Fall hatte ein Architekt, der Krankentagegeld bezog, mehrere Beratungsgespräche mit Bauherren geführt.

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Mittwoch, 15. August 2007

Verkehrsrecht, StVO und Bußgeld

Entscheidung des OLG Bamberg; Akz: 2 Ss Owi 577/06
Das Führen eines Kraftfahrzeuges nur mit Socken und ohne Schuhe ist nach einer Entscheidung des o.g. Gerichtes keine Verkehrsordnungswidrigkeit. Zwar stelle dies einen Verstoß gegen die Pflichten eines sorgfältigen Kraftfahrzeugführers dar, da wesentliche Fahrzeugfunktionen mittels Fußkontakt über die Pedale gesteuert werden und eine Fehlbedienung der Pedale mit erheblichen Risiken verbunden ist. Diese Gefahr ist aber im Verkehrsrecht für die Verhängung eines Bußgeldes nicht ausreichend - Aber: Das Führen eines Fahrzeuges ohne geeignetes Schuhwerk, z.B. mit Flip- Flops, kann bei einem Unfall zu einem Bußgeldbescheid und noch schlimmer zu einem Verlust des Versicherungsschutzes führen.

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