Anwalt und Weblog

Anwalt MannheimAuf dieser Seite werden wir Ihnen aktuelle Entscheidungen der Gerichte und Rechtsfälle aus den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht, Mietrecht und Allgemeines Zivilrecht vorstellen. Bitte beachten Sie unsere Haftungshinweise.                   <   >


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Sonntag, 08. März 2009

Kündigung in der Elternzeit

Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 26. Juni 2008, Akz: 2 AZR 23/07:
gem. § 18 BEEG ist eine Kündigung während der Elternzeit (mit Ausnahmefällen !) unwirksam.
Allerdings kann sich nur derjenige auf den besonderen Kündigungsschutz berufen, der die Voraussetzungen der Elternzeit erfüllt. Die Elternzeit muss u.a. gem. § 16 BEEG schriftlich vom Arbeitgeber verlangt werden. Das BAG hat entschieden, dass die Schriftform nicht nur klarstellenden Charakter hat, sondern eine Wirksamkeitsvoraussetzung für die Inanspruchnahme von Elternzeit ist. Eine Arbeitnehmerin, die die Elternzeit nur mündlich beantragt hat, kommt daher grundsätzlich nicht den Genuss des besonderen Kündigungsschutzes. Gewährt der Arbeitgeber allerdings  die Elternzeit  (wurde im vorliegenden Fall dadurch deutlich, dass der Beklagte den Sachverhalt der Krankenkasse mitteilte), so kann er sich später nicht auf die Verletzung der Schriftform berufen. Dieser Vortrag stellt sich dann als widersprüchliches Verhalten dar und bleibt als rechtsmißbräuchlicher Einwand unbeachtlich.

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Sonntag, 04. Januar 2009

SGB II und Klassenfahrten

Urteil des Bundessozialgerichtes vom 13.11.2008, Akz: B 14 AS 36/07 R:
der Grundsicherungsträger darf für die Kosten einer Klassenfahrten nicht einen Höchstbetrag festsetzen. Der Wortlaut, die systematische Stellung der Norm und die Gesetzgebungsgeschichte des § 23 Abs. 3 Nr. 3 SGB II stehen einer Pauschalierung der Kosten - ebenso wie einer Einschränkung der Kosten wegen Unangemessenheit - entgegen.

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Sonntag, 04. Januar 2009

Beratungshilfe und Kindergeld

Beschluss des BVerfG vom 14.10.2008, Akz: 1 BvR 2310/06: das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass § 2 Abs. 2 Beratungshilfegesetz mit Art. 3 Abs.1 GG unvereinbar ist, soweit die Norm die Gewährung von Beratungshilfe nicht auch in Angelegenheiten des Steuerrechts ermöglicht - Die Beschwerdeführerin hat einen Bescheid der Familienkasse wegen der Erstattung von Kindergeld erhalten. Um sich gegen den Bescheid mit anwaltlicher Hilfe zu wehren, hat sie Beratungshilfe beim Amtsgericht beantragt. Die Beratungshilfe wurde ihr mit der Begründung verweigert, dass Kindergeldangelegenheiten der Finanzgerichtsbarkeit zuzuordnen seien und deshalb nach § 2 BerHG kein Anspruch auf Beratungshilfe bestehe. Das BVerfG hat die Entscheidung aufgehoben - ***

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Sonntag, 04. Januar 2009

Betriebliche Altervorsorge

Urteil des BAG vom 28.10.2008, Akz: 3 AZR 317/07: wenn die formalen Kriterien für eine betriebliche Altersversorgung nach § 1 des Betriebsrentengesetzes (BetrAVG) vorliegen, dann treten auch die Folgen aus einer betrieblichen Altersversorgung ein. Unerheblich ist dagegen, wie die Leistung benannt oder aus welchen Gründen die Leistung gewährt wird.

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Sonntag, 04. Januar 2009

Hartz IV und Existenzminimum

Beschluss des Landessozialgerichtes Hessen vom 29.10.2008, Akz: L 6 AS 336/07: das LSG hat nach Einholung von mehreren Gutachten beanstandet, dass der besondere Bedarf von Familien durch die Regelleistungen nicht berücksichtigt wird. Es fehle an einer hinreichenden Begründung für die Begrenzung der Leistungen für Kinder auf 60 % des Regelsatzes eines Erwachsenen. Die Hartz IV-Regelleistungen decken somit nicht das "soziokulturelle Existenzminimum" von Familien und verstoßen daher gegen das Grundgesetz. Das Verfahren wurde dem Bundesverfassungsgericht vorgelegt - Anmerkung: LSG Hessen = LSG Darmstadt !

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Samstag, 27. Dezember 2008

Jahreswechsel 2008/2009

Wir wünschen allen Mandanten unserer Kanzlei und den Besuchern unserer Homepage einen guten Start in das Jahr 2009 und geruhsame Feiertage.

Nach den Gaspreiserhöhungen im Herbst, teilweiser Rücknahme auf Druck des Kartellamtes (Meldung vom 11.12.2008) und Ankündigung einer deutlichen Dividenerhöhung für die Aktionäre (Meldung vom 19.12.2008) bedanken wir uns bei unserem lokalen Gasversorger für die offene Informationspolitik und wechseln den Anbieter.

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Samstag, 27. Dezember 2008

Abmahnung und ungenaue Formulierung

Urteil des LAG Rheinland-Pfalz vom 02.07.2008, Akz: 7 Sa 68/08:
enthält eine Abmahnung unrichtige Tatsachenbehauptungen, die den Arbeitnehmer in seinem beruflichen Fortkommen beeinträchtigen können oder ist die Abmahnung inhaltlich nicht ausreichend bestimmt, so kann der Arbeitnehmer die Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte verlangen. Dies gilt bei mehreren Pflichtverletzungen des ArbN auch dann, wenn nur eine dem ArbN zur Last gelegten Pflichtverletzung nicht zutrifft.

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Samstag, 27. Dezember 2008

Arbeitszeugnis und Berichtigungsanspruch

Urteil des BAG vom 12.08.2008, Akz: 9 AZR 632/07:
Zeugnisrechtsprechung und unzulässige Geheimzeichen: Ist es in einer Branche üblich, bestimmte Leistungen oder Eigenschaften des Arbeitnehmers im Zeugnis besonders zu erwähnen, so ist die Auslassung der Erwähnung regelmäßig ein versteckter Hinweis für den Leser. Es ensteht dadurch der Eindruck, der Arbeitnehmer sei in diesem Merkmal unterdurchschnittlich oder allenfalls durchschnittlich zu bewerten - sog. beredtes Schweigen. Es besteht dann ein Anspruch des Arbeitnehmers (Grundsatz von Zeugnisklarheit und Zeugniswahrheit) auf Erteilung einer korrigierten Zeugnisversion.

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Samstag, 27. Dezember 2008

Tanken - gesetz. Unfallversicherungsschutz

Urteil des Landessozialgerichtes Hessen vom 20.05.2008, Akz: L3 U 195/07:
die gestzliche Unfallversicherung muss nicht für die Folgen eines Verkehrsunfalles (Wegeunfall gem. § 8 Abs. 2, Nr. 1 SGB VII) aufkommen, wenn der Versicherte nicht den direkten Weg zur Arbeitsstätte wählt und unterwegs tankt, sondern zunächst bis zur nächsten Ortschaft in Gegenrichtung fährt, um dort eine Tankstelle aufzusuchen - Es ist nicht bekannt, ob das Urteil rechtskräftig ist (BSG-Akz: B 2 U 190/08 B), aber: gefestigte Rechtsprechung des BSG, daher wird eine Nichtzulassungsbeschwerde kaum Aussicht auf Erfolg haben.

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Samstag, 27. Dezember 2008

Jobcenter und Bewerbungsbemühungen

Beschluss des Sozialgerichtes Stuttgart vom 09.06.2008, Akz: S 18 AS 3697/08 ER: der Jobenter kann in Eingliederungsvereinbarungen von ALG II- Empfängern grundsätzlich zehn schriftliche Bewerbungen pro Monat verlangen. Bei weniger Bewerbungen kommt eine Leistungskürzung in Betracht - ↓ es muss allerdings berücksichtigt werden, dass der Hilfebedürftige in diesem Fall ein halbes Jahr keine einzige Bewerbung geschrieben hat.

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